Freitag, 20. Januar 2012
Ludwina's grosser Zeh


Wer sich auf die Zehen stellt, steht nicht fest

Lao-Tse über Eitelkeit


Ludwina hasst Käsefüsse. Peinlich berührt versucht sie den Duft, der von ihrem linken Fuss aufsteigt zu ignorieren. Es funktioniert nicht.
Der Fuss, hübsch in einer Kuschel-Socke und einer Plastikschiene verpackt stinkt literarisch zum Himmel. Dem Plastik, täglich 2x mit Scheuermittel behandelt, ist es wohl egal, dass die verknallte Ludwina gerade jetzt keine Stinkefüsse gebrauchen kann.

Ludwina knirscht mit den Zähnen. In einer Anwandlung von übertriebenem Aktivismus, versuchte Ludwina vor einer Woche ihren Schreibtisch auseinander zu nehmen - alleine. Der Schreibtisch gewann. Wie kann man auch nur so blöd sein und ein gefühltes 500kg schweres Ungetüm alleine auf die Tischplatte kehren zu wollen, um ihm danach mit Schraubenzieher auf den Leib zu rücken?

Wie gesagt, der Schreibtisch gewann, vorerst. Er begann auf dem glatten Boden zu rutschen. Erst langsam, dann immer schneller und ehe es sich Ludwina versah, trat die Tischkante, alles andere als sanft, mit ihrem grossem Zeh in Kontakt. Das dumpfe Aufprallen hallte durch all ihre Hirnwindungen, innert Sekunden hin zum Schmerzzentrum. Ergebnis: Ein gebrochener, unangenehm gequetschter Zeh und eine vor sich hin miefende Plastikschiene.

Ludwinas Fazit: Zum Glück sind nicht alle Kontaktaufnahmen so schmerzhaft.

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